Wenn ich meinen Blick wie gerade jetzt nach oben schweifen lasse, sehe ich die unvorstellbare Unendlichkeit unseres Universums. Wenige Augenblicke später haben sich meine Augen angepasst und immer mehr Sterne leuchten vom Firmament. Unbeschreiblich schön und gewaltig in seinen Ausmaßen. Dabei stehe ich scheinbar unbewegt auf einem Planeten namens Erde, der gerade mit über 100.000 km/h durchs All rast. Ein Blinzeln von mir und wir alle sind schon dreißig Kilometer weiter. Stillstand ist nur eine Illusion. Alles ist in Bewegung. Und während meine Gedanken immer weiter schweifen, wollte ich Euch doch eigentlich nur von der Queen Games Neuheit Star Explorer erzählen.
Also zurück zu irdischen Angelegenheiten, auch wenn wir direkt wieder zurück zum Thema kommen. In Star Explorer vom Autor Łukasz Szopka und Verlag Queen Games schauen wir nicht in die Sterne, sondern zeichnen die in Form von Sternbildern ein. Schön nach der Reihe nach und jedes Sternbild mit so viel Platz um sich herum, dass sich keine Überschneidungen bilden. Den ein Stern kann nur einem einzigen Sternbild zugehörig sein. Geht nicht anders, ist sozusagen ein Naturgesetz oder so. Zumindest ist es die Spielregel und die wurde für uns ganz bequem von Dirk auf der SPIEL DOCH! 2025 in Dortmund erklärt – und für Euch jetzt ebenso:
Was passiert also? Wir zeichnen nach Vorgabe, jeder für sich, aber gleichzeitig, ein Sternbild so ein, dass wir möglichst viele Punkte dabei mitnehmen. Perfekt, wenn der Nachthimmel auf unserer Maltafel dazu passend steht. Nicht so schön, wenn wir schlicht Pech haben und die punkteträchtigen Sterne sich hinter dem Horizont in Form unseres Rahmens verstecken.
Geschaut, ein wenig getüftelt und schließlich gemalt, um dann Punkte zu notieren. Wer dabei am schlechtesten abschneidet, hat zumindest den Vorteil, dass er die nächste Anzahl an Sternen bestimmen kann. Was dabei allerdings herauskommt, zeigt es erst, wenn wir und alle andere Mitspieler unseren Pappmarker dieser Sternenkategorie umdrehen. Dann passt es, eventuell, oder auch nicht.
Star Explorer habe ich als entspanntes Zeichenspiel in meinem Erstkontakt empfunden. Hat durchaus Spielspaß gemacht und die kleine Schadenfreude, wenn es bei den lieben Mitspielern ebenfalls nicht so recht passen will mit dem verfügbaren Restplatz am vollgemalten Sternenhimmel, ist ebenso reizvoll bis nett. Das war es dann aber auch und viel mehr will Star Explorer auch nicht sein. Ein kurzweiliges Vergnügen auf Familienspiel-Niveau.
Schön entspannend und am Ende hat halt jemand die meisten Punkte gesammelt, wir verträumt unsere Sternbilder gezeichnet und waren mit unseren Gedanken gerne auch ganz anderswo. Viel Hirnschmalz braucht das Spiel nicht, bilde ich mir zumindest ein, während ich abgeschlagen meinen letzten Platz betrachte. Aber eigentlich würde ich viel lieber in den echten Sternenhimmel schauen. Dann hätte ich auch keine Flüssigkreide an den Fingern und müsste mir ebenso auch keine Gedanken machen, wie ich die eingetrocknete Maltafel für die Revanche-Runde vorbereite.