Lasst Euch von den Farben und Formen begeistern. Auf dem Spieltisch sieht es beeindruckend aus. Eine normale Retail-Version für den Handel in Anmutung einer Deluxe-Version. Die moderne Lasercut-Technik macht es möglich, aus Holz filigrane Formen zu schneiden. Den das Auge spielt schließlich mit und will befriedigt werden. Deshalb spielt sich das verzahnte Optimierspiel nicht nur außergewöhnlich gut, sondern sieht mindestens ebenso gut aus.

Kommt mit auf unsere große Bilderreise durch das Alte Ägypten. Ein Unboxing der besonderen Art erwartet Euch in Form von chronologisch sortierten Standbildern, die ich bei meiner Auspack-Session genau so erlebt habe. Auf der SPIEL DOCH! 2025 Messe in Dortmund konnte ich Men-Nefer am Stand von Pegasus Spiele anspielen und kennenlernen. In der Folgewoche dann direkt selbst gekauft. Denn Men-Nefer war eines der wenigen Frühjahrs-Neuheiten, die ich unbedingt nochmal spielen wollte, um mich tiefer in die Geschichte dieses stark verzahnten Optimierspiels einzubuddeln. Der Sandkasten der vielen Möglichkeiten hat schlicht eine ungeahnte Faszination auf mich ausgeübt, obwohl die spielmechanischen Einzelelemente nicht wirklich neu sind.


Da ist eine Menge drin in der Spieleschachtel. Eine Menge Holzmaterial. Teils ungewohnt filigran mit etlichen Details gestaltet. Da hätte zum Beispiel für das „Auge des Horus“ locker ein Holzchip mit Augenaufdruck ausgereicht, aber Ludonova als Herausgeber der englisch-spanischen Originalausgabe ist in Sachen Materialausstattung seinen ganz eigenen Weg gegangen. Pegasus Spiele hat dieses Material dann in ihrer deutschsprachigen Version übernommen. Filigran gestaltete und per Lasercut-Technik ausgeschnittene Holztokens in diversen Formen. So hat das „Auge des Horus“ sein eigenes Innenleben mit Pupille und allen Details. Darüber hinaus sind etliche Holzelemente auch doppelseitig bedruckt und wenn es spielerisch sinnvoll war, auch doppelseitig anders. Schaut Euch eine Mumie an, die auf der Rückseite einen Sarkophag darstellt.


Bei den 16 Booten, die auf dem Nilstück entlang schippern, hat Ludonova fast ein wenig übertrieben. Die Barken ähnliche Konstruktion ist so filigran gestaltet, dass dabei fast schon zwei Sollbruchstellen entstanden sind. Dementsprechend war ich umso überraschter, alles an Spielmaterial völlig unbeschädigt vorzufinden. Sollte trotzdem mal etwas zu Bruch gehen, wird der Pegasus Spiele Ersatzteilservice hoffentlich gewohnt gut Dienste leisten. Halt Stopp! Unbeschädigt ja, aber wo bitte ist die vierte Sphinx-Statue in Weiß? Fast hätte ich die schon übergangsweise aus meinem Komponentenvorrat ersetzt, aber dann doch noch in einer Tütenecke wiedergefunden. Glück gehabt.


Ein Wort zu den 15 Pyramiden-Bauteile aus Holz. Die sind weiß lackiert und sollen in der Spielvorbereitung auf den Zusatzplan „Steinbruch“ gestapelt werden. Die sind allerdings ein wenig rutschig, sodass die Bauteil-Türme gerne einstürzen und den ganzen Steinbruch durcheinander würfeln. Wer keine ruhigen Hände hat oder keinen Geschicklichkeitsaspekt ins Spiel bringen mag, kann dem Rutschen einfachst entgegenwirken. Einfach einen selbstklebenden Lochverstärker unter die Pyramiden-Bauteile anbringen und gut ist. Warum Lochverstärker? Weil ich die in gleicher Farbe gerade griffbereit hatte und auch die Form und Größe passte.


Am Ende meiner Auspack-Orgie lagen da eine Menge Plastiktüten und noch mehr Silikagel-Täschchen vor mir und warteten auf die Entsorgung. Nach Spielerfarben sortiert und auch sonst sinnvoll für die kommende Partie eingetütet, blieb davon aber nichts mehr übrig und die Silikagel-Täschchen dürfen gerne weiter eventuelle Restfeuchtigkeit von der Fertigung aufsaugen. Wobei mir bisher da nichts Negatives aufgefallen ist. An das eigene Raumklima akklimatisieren müssen sich neue Brettspiele sowieso immer. Im Zweifel packe ich deshalb Pappteile, die sich durchbiegen könnten, unter viel anderes Spielmaterial vergraben plan nach unten in die Spieleschachtel.


Nun liegen noch 20 Seiten Anleitung vor mir, wobei ich mich durch meine Anspielsession in Dortmund noch gut gerüstet fühle, um das Spiel spontan erklären zu können. Die ganzen eingeflochtenen kulturhistorischen und damit thematischen Details der Spielregeln möchte ich mir allerdings nicht entgehen lassen, weshalb ein Durchlesen für mich sowieso eine Pflichtlektüre ist. Wer weiß, welche Details wir doch im Erstkontakt übersehen haben.

Als letzte Vorbereitung die großformatige und doppelseitige Symbolübersicht auf ein handliches A5-Format herunterbrechen und mehrfach ausdrucken, sodass jeder Mitspieler diese als Nachschlagewerk nutzen und während der Partie darin Hilfe suchend blättern kann. Fertig. Meine erste vollständige Partie Men-Nefer kann kommen.

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