Wir erleben das berühmte chinesische Märchen vom Affenkönig in einer Worker-Placement-Neuheit von den Space Cowboys. Ein strategisches Duell für zwei Spieler, das ebenso flott erklärt wie auch gespielt ist. Vor allem die Optik mit dem aufgeklappten Schattentheater hat mich überzeugt, auch wenn die reine Spielmechanik da nicht ganz mithalten konnte. Ein Blender oder bin ich schlicht nicht die Zielgruppe?

Optisch durchaus ansprechend, wie die Spieleschachtel aufgeklappt zur Kulisse unseres Schattentheaters wird. Links die Drachenhöhle, rechts der Himmlische Garten und in der Mitte erstreckt sich der imposante Kaiserpalast. Diese Orte spiegeln sich auch auf dem länglichen Spielbrett wider und bieten jeweils genau ein Einsetzfeld. Worker Placement für Spieler ab 10 Jahren auf Familienspiel-Niveau, das niemanden überfordern oder zurücklassen will.

Damit bin ich leider jenseits der angepeilten Zielgruppe. Ich versuche aber trotzdem und weiterhin ein faires Bild von meinen Spielerlebnissen nachzumalen, obwohl ich „The Shadow Theater: Die Legende des Affenkönigs“ von dem Autoren-Duo Cédric Lefebvre und Florian Sirieix in meinem Rückblick auf die SPIEL DOCH! 2025 in Dortmund als Blender der Messe für mich ausgemacht hatte, das optisch toll aussieht, aber spielerisch eher mau ist.

Die Hintergrundgeschichte erzählt uns Asmodee wie folgt und führt uns damit atmosphärisch ins Spielgeschehen ein: „Der Vorhang hebt sich. Aus einem steinernen Ei schlüpft ein Affe. Er wird bekannt als der Affenkönig Sun Wukong. Auf der Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit reist er gen Westen. Liefert euch ein schnelles und spannendes Duell in dem 2-Spieler-Familienspiel The Shadow Theater. Entsende deine Affen, ernte die süßen Früchte des ewigen Lebens, horte Jadesteine und werde zur Legende! Um zu gewinnen, musst du taktisch spielen und deine Chancen ergreifen. Zum Glück verschaffst du dir mit den mächtigen Drachenwaffen so manchen Vorteil.“

Thomas von Asmodee hat am Messe-Stand auf der SPIEL DOCH! 2025 in Dortmund ergänzt und erklärt, was uns spielerisch erwarten wird – reingelauscht in seine Spielerklärung:

Wir können in unserem Spielzug also eine unser vorab aufgenommenen Drachenwaffen nutzen, die allerlei Effekte auslöst und damit auch Chaos stiftet, das unser Mitspieler nicht vorhersehen kann. Als Voraussetzung muss allerdings der Affenkönig vor Ort sein. Ohne König keinen Waffeneinsatz. Anschließend platzieren wir entweder einen unserer Affen an einem der drei Orte oder nehmen von dort alle Affen zu uns. Entscheiden wir uns für das Platzieren, führen wir noch die jeweilige Bonusaktion aus: Wir erhalten eine Drachenwaffenkarte als Handkarte. Wir bekommen einen Jadestein und zwei Affen aus dem allgemeinen Vorrat. Wir nehmen uns einen Pfirsich aus dem Vorrat und versetzen den Affenkönig.

Das geht so lange reihum, bis im allgemeinen Vorrat eine Ressourcenart ausgeht. Wir haben es also in der Hand, wie lange so eine Spielrunde geht und wann abgerechnet wird. Dabei füttern wir unsere Affen mit Pfirsiche und freuen uns über restliche Drachenkarten und Jadesteine. Ohne hier in die Details zu gehen, gewinnt der von uns eine Laterne, wer die meisten Punkte in Summe vorweisen kann. Da wir „Best-of-Three“ spielen, darf sich derjenige zum neuen Affenkönig krönen, der zwei Laternen in Besitz nehmen konnte.

Das klingt einfach und spielt sich auch so. Für mich eine Spur zu trivial, denn im spielmechanischen Kern sammele ich verschiedene Ressourcentypen ein und hoffe darauf, dass mir meine zufällig gezogenen Handkarten passende Vorteile liefern oder zumindest meinen Mitspieler stören können. Irgendwann ist dann die aktuelle Runde vorbei, es wird abgerechnet und durch aufgedeckte Handkarten kann sich das Ergebnis noch ändern.

Wer das erwartet und sich ein ebenso locker-leichtes wie schnelles Spiel erhofft, der bekommt hier genau das geliefert. Für mich war es zu wenig Spiel, zu gewöhnlich und zu wiederholend in seinen Abläufen. Ob Ihr hingegen die passendere Zielgruppe seid, entscheidet bitte selbst. Optisch schön sieht The Shadow Theater allerdings aus – für mich persönlich reichte das aber nicht für eine faire Empfehlung.

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