Am Ende zählt doch nur das Würfelergebnis und damit der Zufall. Papperlapapp, entgegne ich und argumentiere dabei mit meiner Spielererfahrung. Gegen Zufallsfaktoren kann niemand anstinken, aber dennoch solltet Ihr Euer Spielerschicksal nicht einfach so aus der Hand geben. Selbst aussichtslos scheinende Monsterhorden-Bedrohungen könnt Ihr gemeinsam bezwingen – mit ein wenig Wissen um Eure Möglichkeiten.

Fate: Die Verteidigung von Grimheim wird letztendlich durch den Angriffswürfelwurf bestimmt und entschieden. Ja und Nein, sozusagen Jein zugleich. Es gibt durchaus ein paar wissenswerte Tipps und Kniffe, die Ihr für Eure nächste Partie anwenden könnt, um entscheidend besser gegen die anstürmenden Monster bestehen zu können. Denn auch wenn sich der kooperative Dorf-Defender eher entspannt gradlinig spielt, so liegen zwischen Spielsieg und Niederlage doch Eure eigenen Entscheidungen und die können blöd, gut oder schlicht besser sein. Ein paar kleine Anregungen, die aus meiner Spielpraxis geboren und in der Theorie weitergedacht worden sind:

Jedes Monster ist gleich gefährlich: Stimmt nicht. Zwar vernichtet jedes Monster, das bis zum Dorf durchbricht, dort ein Gebäude, aber auf dem Weg dorthin verursacht es Euch unterschiedlich viel Schaden. Nehmen wir die Trollwesen. Die solltet Ihr nie als geschlossenen Verbund auf Euch zustürmen lassen. Denn schon wird aus einem halbstarken Goblin ein Monster, das Euch mit 1+3 Würfeln angreift und potenziell vier statt nur einen Schaden verursachen kann. Spaltet diese Gruppen aus der sicheren Entfernung, sodass die sich nicht mehr gegenseitig verstärken können. Ideal von der Flanke, damit Ihr Euch eine zusätzliche Bewegung spart, um zurückzuweichen.

Wen interessieren schon Wälder: Euch, und zwar zur eigenen Deckung. Denn eine Seite des Würfels zeigt das umrandete Treffer-Symbol. Steht Ihr im Wald und werdet angegriffen, so habt Ihr eine von sechs gewürfelten Seiten mehr Schutz vor Schaden. Den solltet Ihr nicht aufgeben, sofern Ihr Euch besser und geschützter positionieren könnt. Im Umkehrschluss solltet Ihr vermeiden, Monster auf Waldfeldern anzugreifen. Nutzt stattdessen Ereigniskarten oder Fähigkeiten, die direkten Schaden verursachen, ohne dass Ihr würfeln müsst. Euren Würfel-Angriff spart Ihr Euch hingegen für ungeschützt stehende Monster auf, um Eure Erfolgschancen zu maximieren.

Starke Monster sind zu gefährlich: Vertraut auf Eure Möglichkeit, eine ganze Menge an Schaden einzustecken. Wer sich hingegen nur feige kleinen Monstern entgegenstellt, der sammelt auch nur wenig Erfahrungspunkte ein und kann in Folge langsamer aufwerten. Dabei braucht Ihr diese Aufwertung, um selbst besser zu werden und mehr Schaden austeilen zu können. Spätestens wenn Ihr rote Monsterkarten zieht, werden die Monster zahlreicher und stärker aufs Spielfeld drängen und bis dahin solltet Ihr Eure maximal mögliche Schlagkraft erreicht haben. Da Eure Angriffe nur begrenzt sind, solltet Ihre die nicht an zu kleine Monster verschwenden. Flächenangriffe oder Schaden, den Ihr auf mehrere Gegner aufteilen könnt, eignen sich für diese Monstertypen besser.

Auf Quests kann ich verzichten: Nö, denn die einzige Möglichkeit im Spiel, um an neue und bessere Ausrüstung zu kommen, ist das Erfüllen von Quests. Konkret genau die Quest, die oben auf Eurem Ausrüstungsstapel liegt. Wenn die Quest-Erfüllung nicht in Euer Spielkonzept passt oder zu viel Aktionen in Anspruch nehmen sollte, dann nutzt die Chance, am Ende Eures Zuges genau diese Quest-Karte nach unten einzusortieren. Schon habt Ihr eine neue Quest, die eventuell im Vorbeigehen schnell erledigt werden kann. Denn am Ende hilft jede zusätzliche Ausrüstung gegen die letzte Angriffswelle und bis dahin sollte Ihr ausgerüstet sein.

Absprachen sind doch nur nervig: Ihr seid ein Team. Redet miteinander, was Ihr vorhabt und warum. Denn Eure Mitspieler können Eure aktuellen Fähigkeiten und die Vorteile Eurer Ausrüstung ebenso wenig wie Eure Ereigniskarten überblicken. Da solltet Ihr Euch austauschen. Vermeidet zudem Vorwürfe, was alles bisher möglich gewesen wäre, sondern fokussiert Euch darauf, wie Ihr Eurer Truppe jetzt und in Zukunft helfen könnt. Überschaut und überdenkt Eure Möglichkeiten und bietet die dann auch Euren Mitspielern als mögliche Handlungsalternativen an. Die Details dazu regeln Ihr dann schon ganz alleine. Kurz, präzise und direkt, so sollte Eure Kommunikation laufen, um überlang gedehnte und zerredete Spielsessions zu vermeiden.

Mein Gold gehört mir: Könnt Ihr so sehen, aber das Tauschen von Gold und damit Erfahrungspunkte ist eine freie Aktion und damit völlig kostenlos, wenn Ihr sowieso schon nebeneinander steht oder aneinander vorbeigeht in Eurer Bewegung. Wenn Eurem Mitspieler noch genau das eine Gold zur nächsten Aufwertung fehlt, warum dann nicht abgegeben? Ihr seid doch ein Team und gewinnt zusammen, ebenso wie Ihr gemeinsam untergeht, wenn Ihr Euch nicht gegenseitig unterstützt. So hat jeder von Euch auch ein Interesse, nicht nur den finalen Todestreffer gegen Monster zu erzielen, sondern auch gezielte Schadens-Vorarbeit zu leisten, die eben nicht direkt durch Gold belohnt wird. Für diese Verteilung solltet Ihr dann untereinander sorgen.

Ich lasse mich doch nicht verprügeln: Wenn es sein muss und die Alternative lautet, dass mehrere Monster ins Dorf einfallen und dort Gebäude zerstören, dann solltet Ihr genau das machen. Stellt Euch den anstürmenden Horden in den Weg. Wenn Ihr ohne Monsterwürfel spielt, könnt Ihr die Laufwege sowieso ganz genau einschätzen und erkannt dann auch, an welcher Stelle Ihr effektiv den Anmarsch blockieren könnt. Denn damit zögert Ihr eventuell sogar Eure sichere Niederlage hinaus und sei es nur um eine Runde. Diese eine Runde ist eine gewonnene Runde, die Eure Mitspieler nutzen können, um ebenfalls zuzuschlagen. Geht lieber K.O. und verliert dabei zwei Gebäude, als dass sicher vier Monster durchbrechen und vier Gebäude verloren gehen. Und eventuell sind Euch die Würfel hold und Ihr überlebt den Angriff sogar.

Jetzt seid Ihr am Zug. Nehmt meine Erfahrungswerte einfach mal in Eure nächste Fate-Spielpartie mit und testet aus, was für Euch funktioniert und wo Ihr weitaus bessere Pläne und Ideen habt. Auf diesen Wegen viel Spaß und eine erfolgreiche Monsterklopperei.

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