Welche Spiele haben im vergangenen Monat die Tische besucht, zu denen ich mich als Mitspieler dazugesellt habe? Ein kleiner Rückblick mit meiner willkommenen Chance, manches davon mit Abstand auch ganz anders bewerten zu können. Bei mir dominierte die Vielfalt vom kurzweiligen Kartenspiel bis zum komplexen Eurogame.

Mit Blick auf meinen Kalender habe ich mir für den Juli 2025 sieben Spieltermine notiert. Die meisten davon waren halböffentliche Spieletreffs auf Einladung von Bottrop über Bochum und Wetter bis Iserlohn. Private Spielrunden waren in den von Urlaubsabwesenheit dominierten Wochen eher unterrepräsentiert bei mir. Und nicht gezählt habe ich die diversen Solo-Spielpartien, die ich mit der Stonemaier Games Neuheit verbracht habe. Da ich weder bei Boardgamegeek noch sonst wo meine Spielsessions mitlogge, verlasse ich mich dabei ganz auf meine Erinnerung, die dann auch schon mal im Rückblick verklärter und milder ausfallen kann.

SETI: Kam in zwei unterschiedlichen Spielrunden auf den Tisch, wobei die eine davon entspannt-herausfordernd und eine weitere davon eher anstrengend war. So gut mir das komplexe Eurogame auch weiterhin gefällt, bitte nur noch mit Erstspielern, die auch gewillt sind, eine gewisse Eigenleistung beim Entschlüsseln der Icons auf den Karten mitzubringen.


Arcs: Auch zweimal gespielt, wobei mir erneut bewusst wurde, wie überfordernd doch manche Spielkonzepte wirken können. Ich selbst war bei meiner ersten Eigenerklärung dann von den ganzen Details überfordert und muss da in einer Folgepartie noch einiges geraderücken, was ich alles nicht erklärt habe. Hat trotzdem Spaß gemacht und darauf kommt es an.


Neuland: Reiht sich in meine Reihe der zweifach gespielten Spiele ein. Spiele ich erneut wieder mit, aber wirklich euphorisch konnte mich der solitäre Spielablauf nicht stimmen. Zumal ich die Wartezeiten auf den eigenen Spielzug nicht schön fand, wenn Optimierer mit am Tisch sitzen. Dann hoffe ich nur, ob mein Plan B oder C in Erfüllung gehen kann.


Odin: Kleines Kartenspiel, das allerdings arg viel an Scout und Krass Kariert vom Spielablauf erinnert. Der Ziffernbau-Mechanismus über mehrere Karten hinweg, den fand ich dabei am spannendsten. Als Lückenfüller ok und fast hätte es bei mir einen Kaufimpuls ausgelöst. Allerdings könnte ich genauso gut die genregleichen Konkurrenten im Spieleschrank spielen.


Vantage: Mein absoluter Spielehöhepunkt des Monats und ein Wechselbad der Emotionen. Jede Session ist anders und neu und doch steht die Sprachbarriere unangenehm im Weg. Mit der neuen webbasierten App könnte das alles entspannter und mit weniger umständlichen Geblättere in den Storyheften ablaufen. Der Erlebnisbericht zu meiner ersten Mehrspielerpartie kommt bald.


Agent Avenue: Mehrfach gespielt und stets ist dieses kleine taktische Bluffspiel gut angekommen. Nie blieb es bei nur einer Partie. Die Revanche wurde immer gefordert. Das spricht für das Spiel und die kurze Spielzeit von rund 15 Minuten. Als Teamspiel nochmals eine ganz besondere Herausforderung, die allerdings manchen Mitspielern dann doch nicht so lag.


Riftforce: Tiefgängiger im Zusammenspiel der Elemente als gedacht. Ob es nach meiner Erstpartie nochmals den Spieltisch wiedersehen wird, das ist ungewiss. Denn die Duelle leben vom Deckbau und dazu braucht es Spielerfahrung. Da könnte der Sieger schon vorab feststehen. Zumindest so lange das mitspielende Nachziehglück nicht ungleich verteilt ist.


Civolution: Dafür nehme ich mir gerne die erforderliche Zeit. Und wenn wie bei meiner letzten Partie alle am Tisch das Spiel schon ausreichend kennen und eher zu den flotteren Mitspielern zählen, dann sind 2 1/2 Stunden in entspannter Dreierrunde eine erlebte Realität. Gerne wieder und dann nochmal, denn es gibt noch so viel für mich auszuprobieren.


The Gang: Ein Kartenspiel, das immer dann gut ankommt, wenn schon eine gewisse Affinität zum Pokerspiel vorhanden ist. Selbst in meiner Wenigspieler-Runde war es so beliebt, dass wir direkt drei Partien hintereinander gespielt haben. Die durchwachsene Materialqualität des Nachdrucks ist mir derweil auch egal geworden. Es zählt der Spielspaß und der war da.


Die Gilde der fahrenden Händler: Seit langer Zeit mal wieder mitgespielt und direkt erinnerungswürdige Rekorde gebrochen. Die lokalisierte Version ist genauso gut wie meine englische Originalausgabe von AEG. Ob die Leuchttürme dort allerdings anders behandelt werden, konnten wir an diesem fortgeschrittenen Spieleabend nicht mehr klären.


Networds: Im Zweiteindruck besser als meine Erstpartie. Fast hätte ich dieses assoziative Wort-Einschätzspiel schon wieder verkaufen wollen, weil ein The Same Game oder So Kleever dieses Genre weitaus spannender bedienen. So meinte ich und dann haben diverse Folgepartien in unterschiedlichen Spielrunden enorm viel Spielspaß verbreitet, sodass es bleiben wird.


Kobayakawa: Unscheinbar mit seinen nur 15 Spielkarten, aber fernab 6er-Runden sehr beliebt als kurzweiliges Zocker-Spielchen mit Suchtpotential, es durchdringen zu wollen. Inzwischen wurde ich auch darüber aufgeklärt, warum die Ziffer 7 so merkwürdig aufgedruckt ist. Japankenner in meinen Spielrunden haben mich da auf die richtige Spur gebracht.


Krakel Orakel: Ein Malspiel, dass sich bei mir so langsam abnutzt, weil in den letzten Monaten viel zu häufig gespielt. So langsam habe ich fast alle der einfachen Begriffe gesehen oder sogar selbst gezeichnet. Es braucht schon eine gewisse Grundkreativität, die ich an manchen Spieltagen nicht so recht habe. Oder liegt es an der ungenutzten Lesebrille?


Bone Wars: Erstmalig mitgespielt und ich bin mir noch nicht so einig, was ich von dieser Fossiliensuche im Eurogame-Gewand halten soll. Leider erschwerten mir die unverständlichen und teils fehlenden Icons den Zugang. Einmal verstanden vom Spielablauf, ist das alles dann doch recht einfach. Mal sehen, ob sich weitere Mitspiel-Gelegenheiten ergeben.


Endeavor Die Tiefsee: Weiterhin ein stets gerne gesehenes Spiel auf meinen Spieletischen, das sich einfach gefällig und vom Material haptisch schön spielt. Dazu abwechslungsreich in seinen Missionen und mit welchen Crew-Kombinationen ich die neue Herausforderung annehme. Eines der thematischen Eurogames, die schlicht nichts falsch machen.


Kauri: Würde ich gerne viel häufiger spielen. Allerdings ist es nur in Vollbesetzung zu viert richtig gut. Zum Kennenlernen reicht auch eine Dreierpartie aus. Nur irgendwann möchte ich gerne bei dem Spiel an den Punkt kommen, dass ich es häufiger mit Kauri erfahrenen Mitspielern erlebe. Bisher bestand die Mehrheit meiner Partien aus Erstspielern.


Point of View Spooky Festival: Habe ich schon seit Anfang des Jahres. Allerdings ergab sich bisher keine passende Gelegenheit dafür. Auch hier braucht es für das volle Spielerlebnis, das man eben nur einmal hat, eine Viererrunde für die Vollbesetzung am Tisch. Zumindest weiß ich jetzt nach dem ersten Kapitel, dass es besser als der erste Teil ist.


Gerne gespielt, aber dann doch nicht auf den Tisch gebracht: Townsfolk Tussle, Fate und Men-Nefer

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