Die Modebranche ist schnelllebig. Deshalb bieten wir in der SPIEL Essen 23 Neuheit von Yusuke Sato auch zeitgleich in New York, Paris und Tokio auf die aktuelle Karten-Kollektion. Es geht um ikonische Posen, Signature Walks auf dem Laufsteg, Euer persönliches Glamour-Team, sowie um Set-Collection.

Mitten im Messetrubel an einem Stehtisch angespielt. Jeder von uns startet mit den gleichen Handkarten. In den folgenden sieben Runden gilt es nun, diese Kartenhand zu optimieren und zeitgleich die besten Stücke der gezeigten Mode-Kollektionen zu ersteigern.

Damit wir dabei keine Zeit verlieren, sortieren wir die Karten so auf unserer Hand um, dass wir dank Trennerkarten direkt bis zu drei Gebote gleichzeitig bilden. Dann wir aufgedeckt und ausgewertet. Wer am höchsten in der Kartensumme einer Stadt geboten hat, darf zuerst eine der dort ausliegenden Karten auswählen und bekommt zudem noch die letzte übrig gebliebene Karte als Geschenk dazu. Teilweise arg vergiftete Geschenke, was taktisches Spiel erlaubt.


So sammeln wir Fashion-Sets, versuchen Mode-Flops aus dem Weg zu gehen und werden für ausliegende Kartenkombinationen mit Bonuspunkten belohnt, wenn wir diese als erster Spieler vorzeigen können. Abgrechnet wird zum Schluss und die meisten Punkte küren einem zum Zoolander. Auch wenn es keine direkten Anspielungen auf den Film im Spiel selbst gibt, ich hatte die passenden Filmszenen dauernd im Kopf. Diesen Atmosphäre-Bonus müßt Ihr aber schon selbst mitbringen.

Wir haben zu dritt und unter nicht idealen Messe-Bedingungen gespielt. Es sind aber bis zu sechs Mitspieler möglich, die sich entspannter an einen Tisch setzen. Was haben wir hier nun? Ein komprimiertes Bietspiel in Kartenformat mit einem unverbrauchtem Thema. Die Idee, direkt drei geheime Gebote abgeben zu können, fand ich interessant umgesetzt. Soweit das Positive.

In unserer gespielten Praxis hatten wir allerdings häufiger das Problem, die Gebote richtig zuordnen zu können, wenn wir unsere Biethand verdeckt abgelegt hatten, um anzuzeigen, dass unsere Gebote stehen. Entweder haben wir da das Handling oder die richtige Erklärung, wie man es besser machen sollte, nicht ausreichend gut verstanden. Zudem sind die restlichen Spielmechanismen weder neu noch sonderlich aufregend. Paare oder Sets aus unterschiedlichen Karten sammeln, während ich andere Karten vermeiden möchte, das habe ich schon viel zu oft gesehen und gespielt.

So bleiben für mich am Ende nur das Thema an sich und die kompromierte Mehrfachgebote übrig, um die Neuheit von Allplay aus der Masse an vergleichbaren Spielen des Genres herauszuheben. Wer die Illustrationen mag und alles rund um Mode und Laufsteg, kann über das spielmechanisch nur solide Mittelmaß wohl hinwegsehen und bekommt damit in Summe mehr als „nur ein gutes Spiel“. Für mich selbst war es dann doch zu wenig neu und herausragend, um Couture direkt kaufen zu wollen.