Wenn die künstliche Intelligenz doch nur unser Bestes will.

Wenn Anfangszeiten so blöd liegen, dass ich die nicht mit anderen Filmen kombinieren kann, dann muss es schon ein ganz besonderer Film sein, wenn ich den trotzdem im UCI Bochum anschaue – besonders dann auch noch im IMAX-Saal.

Als Hard Science Fiction Fan, also eher Interstellar und Alien 2 statt Star Wars und Guardians of the Galaxy, klang der Film in den Trailern durchaus interessant von der Szenerie, die da aufgebaut wurde. Eine grosse Leinwand ist schon vom Vorteil, denn das 2.76:1 Bildformat hat mächtige schwarze Balken, bietet aber auch einen grandiosen Panoramablick. Angeblich für IMAX optimiert, was immer das auch hier heissen mag. Auffällig war eigentlich nur die Soundkulisse mit wummernden und sirrenden Effekten. Hat mir gefallen.

Ebenso gefallen hat mir die Welt, die mir da präsentiert wird. Insgesamt glaubwürdig, wenn in Details kaum alltagstauglich, wenn man ein Loch im Schädel hat und sein Innerstes so ungeschützt ist. KI ist ein grosses Thema, aber das ist noch viel grösser als der Film selbst erzählt. Der beschränkt sich eher auf seinen Hauptcharakter und dessen Reise. Die Welt drumherum wird dabei nebenbei miterzählt, wenn auch wenig erklärt. Ist halt so. Ob John David Washington da die richtige Wahl war, glaube ich eher nicht, denn ich hätte gerne eine grössere Bandbreite an Emotionen und schauspielerischem Ausdruck gesehen. Stattdessen ist er die meiste Zeit einfach nur erstaunt, wie ihm da mitgespielt wird.

Bei 2 Stunden und 13 Minuten sollte man schon eine Menge zu erzählen haben, damit es nicht langatmig wird. Allerdings verliert die Handlung so nach einer gefühlten Stunde ordentlich an Tempo und wurde für mich schwieriger nachvollziehbar, wie da einzelne Personen gehandelt haben. Hatte auf mich den Eindruck, dass die zum Zeitpunkt X am Ort Y sein müssten, damit es dann dort weitergehen kann. Warum sich das alles so gefügt hat, nur damit es zusammenpasste, fand ich eher unglaubwürdig und deshalb hatte mich der Film auch aufm Weg in Richtung Finale leider verloren. Das Ende fand ich dann, für das, was da vorab alles für aufgebaut und in Stellung gebracht wurde, eher so ok. In Details wieder sehenswert. Im Gesamten eher mit einem Fragezeichen in meinem Gesicht. Ich hatte mir da mehr erhofft. Fast wirkte der Film wie der Auftakt zu einer Serie, weil da schon arg viel reingepackt wurde, aber wenig davon wirklich auserzählt wurde. Vieles blieb offen.

Insgesamt durchaus sehenswert, aber für mich mehr auf der Ebene von einzelnen Momenten und der gezeigten Technik im Einsatz, die ich kreativ interessant fand. Aufgrund des Bildformates lohnt es sich schon, dem im Kino zu schauen. Ob es zwingend IMAX sein muss? Eine grosse Leinwand tut es genauso. Für die Nachmittags-Vorstellung war der Andrang eher mässig bis gering. Kein Vergleich zu Oppenheimer oder Barbie in der Startwoche. Wenn schon kein Dune dieses Jahr, denn eben diesen Sci-Fi-Film? Ja, hat mit Dune allerdings nur die Liebe zu Technikdetails gemeinsam. Sonst nix.