Darf ein Brettspiel-Magazin politisch sein? Ich meine: Absolut, denn unser liebstes Hobby spielt sich nicht im luftleeren Raum ab. Die reale Welt ist eben leider keine Dorfromantik, sondern erinnert viel zu oft an ein Duell von machtgesteuerten Interessen ohne Rücksicht auf andere.

Ich brauche Euch hier nicht vorpredigen, wie die aktuelle Weltlage ist. Das wisst Ihr selbst. Dass Krieg und Terror, sorry für die direkte Wortwahl, Scheiße und nichts als Scheiße ist, sicher ebenso. Wobei ich hoffe, dass niemals niemand „von uns“ direkt davon betroffen ist oder sein wird. Leider sind es viele andere und unsere Luxusprobleme, wie der morgentliche Stau zur SPIEL 23 oder vorzeitig ausverkaufte Neuheiten, verblassen dagegen zu Nichtigkeiten.

Und was sollen „wir“ schon gegen Krieg und Terror machen können? Eventuell sich bei Leuten umhören, die vor Ort helfen und Einsatz zeigen und fragen, wie man selbst mithelfen kann? Eine Neuheit weniger kaufen und spenden? Das Letztere klingt für mich allerdings wie ein Freikauf für das eigene Gewissen.

Wie wäre es zudem, wenn wir bei uns im ganz Kleinen anfangen? Seid freundlich zu Euren Mitspielern. Verbreitet Freude und Liebe und verzichtet auf Häme und Genervtheit. Erzählt von all den positiven Dingen, die Hoffnung machen. Hört auf zu jammern, denn im Vergleich geht es „uns“ echt gut. Und wenn Ihr merkt, dass es jemanden mies geht, dann unterstützt den. Vermeidet Arschlöcher, denn die sind Eure Zeit nicht wert. Sprecht Klartext mit solchen Leuten, wenn Euch etwas nicht passt – respektvoll aber bestimmt.

Hilft das, Krieg und Terror zu beenden? Sicher nicht. Aber eventuell stärkt es die Gemeinschaft unter allen, die sich dagegenstellen. Wir bestimmen unsere Zukunft und die Welt, in der wir leben. Mit jeder einzelnen Handlung neu, ob am Spieltisch, an der Kasse im Supermarkt oder wo auch immer. Lasst Hass, Gewalt, Krieg und Terror nicht gewinnen und bezieht stets klar Stellung – mit Wort und Tat.

Das wollte, ja musste, ich einfach mal loswerden in Zeiten wie diesen.