Wir erschrecken und terrorisieren friedliche Dorfbewohner. Denn wir sind Böse. Das alles aber mit einem zwinkernden Auge und dem inzwischen unvermeintlichen Satzzeichen am Ende des Spieletitels.

Ob der Altmeister-Autor Reiner Knizia den Mechanismus „Card Play Conflict Resolution“ erfunden oder nur allzu oft in seinen Spielen verwendet hat, müssen wir an dieser Stelle offen lassen. Die SPIEL Essen 23 Neuheit von Jérémy Ducret aus dem Verlag La Boîte de Jeu erinnerte mich bei der Regelerklärung doch stark an Schotten Totten. Allerdings eine Extremform davon, in die man meinte, noch viel mehr reinpacken zu müssen. Ist das damit schon ein Kennerspiel oder einfach nur aufgebläht von den Mechanismen?


Wir haben zwei Dörfer in der Mitte des Spieltisches ausliegen und spielen vorab gezogene und hinter unserem Sichtschirm geheimgehaltene Monster-Plättchen aus. Das alles, um die Schreckens-Mehrheit in den beiden Dörfern zu erreichen. Da wir zudem auch Geld für neue Monster benötigen und unsere Monster über Fähigkeiten verfügen, die wir aktivieren können, gibt es eine Menge zu tun. Jeweils abwechselnd und so entsteht ein Agieren und Reagieren. Wie eben bei Schotten Totten nur komplexer, aber genauso konfrontativ.

Wer sich von Schotten Totten unterfordert fühlte und sich gerne mit fantasievollen Monstern gegenseitig und um Schreckens-Mehrheiten prügeln möchte, der findet hier ein durchaus gutes Spiel. Eine Neuheit, die genau für diese Zielgruppe gemacht scheint, mich persönlich aber eher kalt gelassen hat.